16. Tag von Viehhofen nach Dresden (647km)

Heute sollte es also wieder nach Hause gehen. Mit ein bisschen Wehmut schnürte ich nach dem Frühstück meine letzten Sachen und verabschiedete mich von den äußerst freundlichen Gastgebern im Landhaus Servus. Das Wetter war wieder ideal - trocken, nicht zu kalt und nicht zu warm. Zunächst ging es das letzte Stück Landstraße für diesem Urlaub in Richtung Deutschland. Zum Glück mit einigen Kurven zwischendurch, bevor ich dann ab Trauenstein wieder auf die Autobahn wechselte. Tja, was soll ich sagen, die dicht befahrenen Autobahnen entlang der Großstädte wie München und Nürnberg, habe ich nicht gerade vermisst. Aber Augen zu und durch (auch im Stau). Zwei kurze Tankstopps und eine kleine Mittagspause später, hatte mich Dresden wieder. Erleichtert, dieses Abenteuer ohne Pleiten, Pech und Pannen überstanden zu haben, war ich ziemlich stolz auf die knapp 7000km in den letzten 16 Tagen. Eine Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte.

 

Fazit: Eine Motorradreise dieser Größe ist der richtige Einstieg gewesen, um etwas Abenteuerluft zu schnuppern. Erst in der Praxis erfährt man das richtige Einschätzen von Streckenlängen, den idealen Umfang von Gepäck und die gute Vorbereitung von Tageszielen, sprich die Reservierungen der Unterkünfte. Denn nach 6 Stunden Dauerregen und Kälte muss man nicht auch noch auf die Suche nach einem trockenen und warmen Lager gehen. Das Zusammenspiel von Mensch und Maschine (Tanken, Materialpflege und Konzentrationspausen) wird bei einer solchen Tour von Tag zu Tag routinierter und man wird immer vertrauter mit dem Wechsel zwischen der Konzentration auf wildeste Strassenverhältnisse und dem Bestaunen atemberaubender Ausblicke. Denn davon hat der Südosten Europas auch abseits der Touristenorte reichlich. Wunderschöne Landschaften und rustikale Städtchen mit absolut gastfreundlichen und hilfsbereiten Menschen. Auch wenn für die meisten Einheimischen das Leben sicher nicht einfach ist, würden sie niemals einen Besucher im Regen stehen lassen und sind äußerst erfinderisch, wenn es um das Lösen von Problemen geht. Sie sind stets offen und man kommt sehr schnell mit ihnen ins Gespräch. Einige sprechen sogar deutsch und freuen sich dies zu zeigen. Wir fühlten uns nie unwohl, sondern immer willkommen. Wir werden wiederkommen!